Eröffnung mit Staatssekretärin Katja Günther, Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein
Die von der Messe Husum & Congress veranstaltete Fachkonferenz Coast & Prevention lädt zum interdisziplinären Austausch über aktuelle Erkenntnisse im Küstenschutz, Deichbau, Binnenwasser- und Hochwasserschutz ein. Schirmherr der Veranstaltung ist das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN SH). Staatssekretärin Katja Günther eröffnet das Expertenforum am 16. Oktober mit einem Grußwort. Unter den Keynote-Speakern sind der NDR-Meteorologe Sebastian Wache und Dr.-Ing. Martha Wingen vom Bildungskanal HochwasserTok.
Reale Bedrohung im Fokus
Fast 4.000 Quadratkilometer, ein Viertel der gesamten Landesfläche, könnten in Schleswig-Holstein überflutet werden – gäbe es die Deiche nicht. Rund 333.000 Menschen und Sachwerte in geschätzter Höhe von 60 Mrd. Euro sind damit auf den Schutz der Küsten angewiesen. Mit diesen Zahlen führt eine vom MEKUN SH herausgegebene Broschüre der Bevölkerung die Notwendigkeit des Küstenschutzes vor Augen. Als Land zwischen den Meeren, geprägt von zahlreichen Niederungen, steht Schleswig-Holstein beim Küsten- sowie beim Hochwasserschutz vor vielschichtigen Herausforderungen. Hieraus resultieren engagierte Forschungen und praktisches Know-how. Genau darüber tauschen sich ausgewiesene Fachleute unterschiedlicher Disziplinen auf der Coast & Prevention aus. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) und der Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) sind ebenso wie das MEKUN SH Partner der Fachkonferenz.
Wo Wetterexperten und Umweltingenieure zu Wort kommen
Ziel der Fachkonferenz ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachleuten aus u.a. Bauingenieurwesen, Klimawissenschaften, Wasserwirtschaft, Biologie und Ökonomie zu stärken. Dabei wird auch neuen Ansätzen nachgegangen. So zum Beispiel der Frage, welchen Mehrwert die sozialen Medien für Institutionen der Wasserwirtschaft bieten. Keynote-Speakerin Dr.-Ing. Martha Wingen beleuchtet am ersten Konferenztag um 10:00 Uhr die Chancen von Social Media für die Wasserwirtschaft und stellt sich im Anschluss den Fragen von Journalistin Kristin Recke. Die aus dem Fernsehen bekannte, erfahrene Moderatorin begleitet die Coast & Prevention.
Rückblick auf schwere Ostseesturmflut
Schwerpunkt des ersten Konferenztages sind Starkregenereignisse und Binnenhochwasserschutz. Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) erstellt in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Bundesländer eine deutschlandweit einheitliche „Hinweiskarte Starkregengefahren“. Dr. Martin Lenk vom BKG erläutert am 16.10. um 11:35 Uhr die Hintergründe und die Bedeutung dieses Projekts, das auf eine Hinweiskarte für die gesamte Bundesrepublik abzielt.
Am zweiten Tag der Fachkonferenz geht es ebenso um die Nordseeinseln wie um die Ostküste. Die Ostseesturmflut „Wolfgang“ mit Scheitelwerten in der Nacht vom Freitag, 20. Oktober auf Sonnabend, den 21. Oktober 2023 war regional die schwerste Sturmflut an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste seit 1872. Dieses Ereignis greift zunächst Sebastian Wache von der WetterWelt GmbH auf und spricht am 17.10. um 9:40 Uhr über Extremwetter und Klimakrise. Dipl.-Ing.agr. Klaus-D. Blanck von der AG Küstenschutz Ostsee betrachtet direkt im Anschluss die typische Wettervorgeschichte sowie die Schadensbilder der Sturmflut und stellt Schlussfolgerungen für den zukünftigen Küstenschutz an der Ostsee auf.
Ausstellungsbereich und Studierendentickets
Neben weiteren hochkarätigen Vorträgen sind Paneldiskussionen und Networking Teil des Programms. Die Coast & Prevention wird außerdem ergänzt durch einen Ausstellungsbereich für Fachpublikum. Unter den Ausstellenden finden sich beispielsweise ein Fachunternehmen für Niederschlag und Warnsysteme oder Hersteller von nachhaltigen Geobaustoffen. Anmeldungen von Ausstellenden sind weiterhin möglich. Tickets zur Veranstaltung sind online verfügbar. Für Bachelor- oder Masterstudierende technischer Fachrichtungen (z. B. Bauingenieurwesen, Umweltschutz, Geografie, Architektur oder Stadtplanung) profitieren von ermäßigten Ticket-Preisen.